Alles hat einmal ein Ende, selbst unsere Reise rund um die Welt! Während unserer Zeit in Süd- und Zentralamerika, Australien und Asien war das Ende unserer Weltreise stets in ungreifbarer Ferne.
Als letzten Abschnitt unserer Weltreise tourten wir durch Südosteuropa. Nachdem wir Griechenland und Zypern hinter uns gelassen haben, ging es einmal quer durch den Balkan. Land für Land näherten wir uns der Heimat und das einst weit entfernte Ende rückte sukzessive näher – doch kein Grund zur Traurigkeit!
Reisen auf dem Landweg: Zug oder Bus?
Durch Osteuropa reist man am besten auf dem Landweg. Zwar gibt es Flüge in die jeweiligen Hauptstädte, diese sind jedoch um einiges teurer, als man das von westeuropäischen Touristenhochburgen gewohnt ist.
Bis vor ein paar Jahren war es anscheinend äußerst komfortabel mit dem Zug durch Osteuropa zu reisen. Sogar von einem Balkan-Pass haben wir gelesen, mit dem man nach Interrail-Manier kreuz und quer durch die Länder reisen konnte, ohne sich ständig mit Einzeltickets herumschlagen zu müssen.
Diese Zeiten sind Geschichte. Viele internationale Zugverbindungen wurden eingestellt. Offizielle Informationen findet man im Internet so gut wie keine. Wenn überhaupt stolpert man über Foreneinträge von anderen Reisenden – diese sind jedoch oftmals veraltet und nicht mehr gültig. Und selbst Auskünfte am Bahnhofsschalter sind mit Vorsicht zu genießen, da die englische Sprache immer noch eine große Barriere darstellt.
So kam es schlussendlich auch, dass wir im gesamten südosteuropäischen Raum keinen einzigen Zug von innen gesehen haben. Während innerhalb der jeweiligen Länder zumeist noch Zugverbindungen angeboten werden, so ist der Bus für internationale Verbindungen das Standardtransportmittel geworden.
Mazedonien – ein Land im Winterschlaf
Von Thessaloniki – unserem letzten Stopp in Griechenland – machten wir uns auf nach Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien. Die Regierung dürfte anscheinend einen landesweiten Winterschlaf verordnet haben, denn selbst in der Hauptstadt – in der mehr als eine halbe Million Menschen leben – herrschte gähnende Leere.
Sehenswürdigkeiten gibt es einige, die zum großen Teil zu Fuß erreichbar sind. Guter Ausgangspunkt ist der Hauptplatz, auf dem man eine riesige Reiterstatue von Alexander dem Großen findet. Daran angrenzend fließt der Fluss Vardar, an dessen Ufer sich Musen und einige imposante Regierungsgebäude befinden. Über die aus dem 15. Jahrhundert stammende Steinbrücke gelangt man auf die andere Seite des Flusses, auf der sich die Altstadt sowie die Festung Kale – das Wahrzeichen der Stadt – befindet.
Bulgarien – Sofia
Von Skopje zog es uns weiter nach Sofia – der Hauptstadt von Bulgarien. Bulgarien ist im Gegensatz zu Mazedonien wieder ein Mitglied der Europäischen Union. Hier wurde zum Glück kein Winterschlaf praktiziert.
Nach langem haben wir uns hier wieder in einem Hostel niedergelassen und sind auf einige Gleichgesinnte gestoßen – die zum Teil bereits noch länger unterwegs waren als wir!
Wettertechnisch hatten wir hier nicht so viel Glück. Aber immerhin fanden sich einige kurze Schönwetterfenster in denen wir unter anderem die Alexander-Newski-Kathedrale – das Wahrzeichen von Sofia besichtigen konnten.
Früher als geplant: Serbien – Niš & Belgrad
Ursprünglich hatten wir geplant unsere Reise in Rumänien fortzusetzen. Bis vor ein paar Monaten konnte man Bukarest anscheinend relativ komfortabel mittels direktem Nachtzug erreichen. Derzeit gibt es keine direkte Verbindung und punkto Umstiegs- bzw. Anschlusszeiten wusste auch keiner so recht Bescheid. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen direkt Serbien anzusteuern.
Auch nach Belgrad gibt es keine direkte Verbindung. Da wir jedoch vorab gelesen haben, dass die im Süden von Serbien liegende Stadt Niš ohnehin einen Zwischenstopp wert ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und unsere Zelte dort für 3 Tage aufgeschlagen.
Anschließend ging es weiter in die serbische Hauptstadt Belgrad. Zugegebenermaßen war unsere Begeisterung für Kirchen & Co. mittlerweile etwas getrübt – zu ähnlich gestalteten sich die letzten Städte und das letzte richtig große Highlight war bereits einige Zeit her.
Belgrad liegt direkt an der Mündung der Save in die Donau. Daran angrenzend befinden sich riesige Parkanlagen und die auf einem Hügel thronende Festung von Belgrad.
Auch in Belgrad finden sich unzählige Kirchen – eine davon ist der Dom des Heiligen Sava, die größte Kirche Südosteuropas. Mit den Bauarbeiten wurde 1935 begonnen, allerdings verhängte die kommunistische Regierung Jugoslawiens zwischenzeitlich einen Baustopp. Seit 1985 wird nun wieder daran gebaut. Während die Außenarbeiten inzwischen abgeschlossen sind, fehlt es im Inneren noch an so ziemlich allem.
Besser spät als nie: hoher Besuch in Zagreb!
Nächsten Halt machten wir in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, in der wir nochmals Besuch aus der Heimat bekamen: Klarissa und Geri beehrten uns für ein verlängertes Wochenende.
Da sich das Stadtgebiet von Zagreb zum Teil auf einem Hügel liegend erstreckt, wird oftmals von Unter- und Oberstadt gesprochen. Wie auch schon in Valparaiso gibt es hier eine Standseilbahn (Funicular) aus dem späten 19. Jahrhundert, die den Transport von Menschen und Waren ermöglichte. Heute zählt sie zu den kürzesten Verkehrs-Standseilbahnen der Welt.
Das Besichtigen sämtlicher Sehenswürdigkeiten gestaltet sich in Zagreb spielerisch! Ein Künstler hatte die Idee, die Sonne sowie alle neun Planeten im Stadtgebiet zu positionieren. Dabei wurden sowohl die Größen der Planeten als auch die Entfernungen zur Sonne in einen korrekten Maßstab gesetzt. Auf der Suche nach den Nadeln im Heuhaufen kommt man unweigerlich bei allen bedeutenden Sehenswürdigkeiten vorbei.
Zagreb hat noch eine weitere Gemeinsamkeit mit Valparaiso aufzuweisen. Auch hier gibt es eine sehr lebhafte Szene von Street-Art-Künstlern, deren Graffitis jedoch ebenso erstmal gefunden werden müssen!
DAS WAR‘S!!
Bevor unsere Reise um die Welt nun endgültig für beendet erklärt werden konnte, haben wir noch einen zweitägigen Stopp in Maribor in Slowenien eingelegt.
Mittlerweile haben wir wieder österreichischen Boden unter unseren Füßen. Stolze 308 Tage waren wir unterwegs und sind einmal komplett um den Erdball gereist.
Die kommenden Tage steht nun erstmal „Ankommen“ am Programm: Familie und Freunde treffen, Geschichten erzählen und natürlich ein Schnitzel essen.
Für die kommenden Tage sind noch weitere spannende Blog-Beiträge geplant: eine Weltreise-Zusammenfassung mit den besten Bildern, eine Kostenauflistung – nach der sich bereits einige erkundigt haben – und vieles mehr!
Auch ein kurzes Video ist geplant – mehr dazu in Kürze!