Fünf Monate sind wir von Peru beginnend, quer durch Süd- und Mittelamerika getourt. Fünf Monate, in denen wir mangels Kenntnisse der spanischen und portugiesischen Landessprachen, das Kommunizieren mit Händen und Füßen perfektioniert haben. Einheimische, die der englischen Sprache mächtig sind, findet man in Lateinamerika genauso wenig, wie pünktliche Busverbindungen oder trinkbares Leitungswasser.

Trotz aller Abstriche, die wir in den letzten Monaten machen mussten, hatten wir eine wahnsinnig geniale Zeit mit unzähligen eindrucksvollen Erlebnissen, die wir nicht mehr missen möchten! Neben pulsierenden Millionenstädten, haben wir uns unter anderem auf die Spuren der Inka begeben und den Machu Picchu in Peru erkundet, sind in Bolivien drei Tage durch die größte Salzwüste der Welt gefahren, haben uns an der argentinisch-brasilianischen Grenze eine Abkühlung bei den imposanten Iguazú-Wasserfällen geholt, sind durch den tiefsten Dschungel von Panama gewandert und sind auf die Suche nach den schönsten karibischen Stränden gegangen!

Das nächste Kapitel: Down Under!

Mit Sicherheit bietet Lateinamerika genügend Highlights um nochmals fünf Monate unterwegs sein zu können – so haben wir beispielsweise Patagonien nicht mehr in unseren Zeitplan untergebracht – jedoch heißt unser Projekt nach wie vor „Weltreise!“ und darum war es höchste Zeit weiterzuziehen!

Einmal komplett „rundumadum“ wollten wir und für dieses Vorhaben eignete sich nichts besser, als unsere Reise auf dem fünften Kontinent fortzusetzen.

Zwar bin ich zuvor bereits nach Südostasien bzw. an die Westküste der USA geflogen, die Strecke von Rio de Janeiro nach Sydney fiel jedoch nochmals um einiges länger aus. 13.500 Kilometer Luftlinie, Umsteigen in Santiago de Chile, Auftanken in Auckland und 14 Stunden Zeitverschiebung resultierten in über 40 Stunden Gesamtreisezeit.

Wem zu Hause die jährliche Sommer-Winter-Zeitumstellung schon aus der Bahn wirft, dem empfehle ich dringend eine Schock-Therapie in Form eines Fluges nach Australien – da steht man nämlich für volle drei Tage komplett neben sich!

Opera House, Harbour Bridge und der Royal Botanic Garden

Die ersten Tage in Australien verbrachten wir in Sydney, der größten Stadt in Down Under. Nein, Sydney ist nicht die Hauptstadt Australiens und gleich vorweg Melbourne ist es ebenso wenig. Vielmehr wurde aufgrund der Rivalität dieser beiden Städte das dazwischenliegende Canberra als Kompromisslösung auserkoren.

Nichtsdestotrotz kommt man bei einer Australien-Reise um einen Zwischenstopp in Sydney keinesfalls herum. Großer Vorteil für halbwegs fitte Touristen ist, dass sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Gehweite zueinander befinden: unter anderem diverse Museen, das Rathaus, der Hyde Park, das Government House, der Circular Quay, der Botanische Garten, die Harbour Bridge und das jedermanns bekannte Opernhaus.

Highlight schlechthin ist die Dreierkombination der Letztgenannten. Der Royal Botanic Garden liegt direkt am Port Jackson, dem natürlichen Hafen Sydneys. Diese Gegend war es auch, die der britische Seefahrer James Cook vor fast 250 Jahren erkundete. An den Botanischen Garten grenzend befindet sich die Oper von Sydney und direkt dahinter die Harbour Bridge, die Hauptverkehrsverbindung zwischen Nord- und Südküste.

Entlang der Promenade, die vom Botanischen Garten bis rund um die Oper verläuft, kann man neben selfiesüchtigen Touristen und im Gras herumliegenden Sonnenanbetern, vor allem zur Mittagszeit unzählig viele Läufer beobachten. Sport wird in Australien offensichtlich großgeschrieben und es scheint, als wären die Arbeitskollegen zumeist auch Trainingspartner.

Manly Scenic Walkway

Manly ist einer von 640 Stadtteilen von Sydney, der mit einem langen Sandstrand gesegnet worden ist. Zwar befindet sich Manly nur eine dreißigminütige Fährenfahrt von Sydney`s Stadtzentrum entfernt, doch könnte die Atmosphäre dort nicht unterschiedlicher sein. Auf einen Schlag ist es vorbei mit der Großstadtatmosphäre: niedrige Häuser anstelle von Wolkenkratzern, breite Fußgängerzonen anstatt enger Häuserschluchten und anstelle von Geschäftsleuten mit ihren Aktentaschen sieht man plötzlich Surfer mit ihren Boards unterm Arm.

Neben Bus und Fähre gibt es noch eine weitere Möglichkeit um nach Manly zu gelangen: zu Fuß. Bei der Spit-Bridge, im Stadtteil Seaforth gelegen startet der ungefähr 12 Kilometer lange Manly Scenic Walkway. Zumeist unmittelbar am Meer schlängelt sich der abwechslungsreiche Wanderweg sowohl durch gut betuchte Wohngegenden, als auch durch dichte Wälder, vorbei an steil abfallenden Klippen und über diverse Strände – stets mit einer tollen Aussicht auf die atemberaubende Umgebung.

Keep on traveling …

Von Sydney geht es nun weiter nach Melbourne. Bevor wir jedoch die zweite Großstadt unter die Lupe nehmen, werden wir uns erstmal ein Mietauto ausleihen, um über die Great Ocean Road Richtung Westen zu den Zwölf Aposteln zu brettern.

Schon mal vorweggenommen sei, dass bei der Weiterreise einiges ziemlich schiefgelaufen ist. Mittlerweile ist der Stress unseres letzten Tages in Sydney – der eindeutig nicht mein Tag war – verflogen und wir können über die Sache schmunzeln. Mehr dazu in Kürze!