Die große Abrechnung: so viel hat unsere Weltreise gekostet!
Bereits vor unserem Aufbruch wurden wir einige Male gefragt, wie teuer so eine Weltreise eigentlich sei. Konkrete Antwort auf diese Frage konnten wir jedoch keine geben, da wir selbst nicht so recht wussten, was für Ausgaben uns schlussendlich erwarten werden. Mittlerweile ist unsere Weltreise vorbei und wir sind gut nach Österreich zurückgekehrt. Zeit für einen kurzen Kassasturz:
Über Geld spricht man nicht? Wir schon!
Wie teuer sich eine Reise um die Welt schlussendlich gestaltet, hängt von vielen Faktoren ab:
- Wie lange plant man unterwegs sein?
- Welche Länder möchte man bereisen?
- Ist man bereit in Mehrbettzimmern (Dorms) zu schlafen?
Unsere Situation
Eva und ich waren in Summe 308 Tage um die Welt unterwegs. Wir haben stets Preise verglichen und haben – beginnend bei Unterkünften bis hin zu organisierten Touren – niemals das erstbeste Angebot genommen. Geschlafen haben wir sowohl in winzigen Dorms mit bis zu 15 Betten, günstigen Privatzimmern bis hin zu ganzen Apartments und schicken 4-Sterne-Hotels.
Was zählt alles als Ausgabe?
Für uns zählen als Ausgaben sämtliche Kosten, die unmittelbar dieser Weltreise zurechenbar sind. Beispielsweise Versicherungen, Impfungen, Flüge, Nächtigungskosten oder Ausgaben für Essen & Trinken. Nicht für uns als Ausgaben zählen Dinge, die über die Weltreise hinaus verwendet werden können – beispielsweise Rucksäcke, Kameras oder Kleidungsstücke.
Bis auf den Cent – alles im Blick!
Ohne monatliche Gehaltseingang am Konto ist es bei einer so langen Reise um so wichtiger, seine Ausgaben genau im Blick zu haben. Dies ermöglicht eine längerfristige Planung und verhindert unvorhersehbare finanzielle Engpässe. Dazu habe ich eine App auf meinem Smartphone installiert, in die wir jeden noch so kleinen Cent-Betrag eingetragen haben. So hat man jederzeit alle Ausgaben – übersichtlich in Kategorien gegliedert – im Blick. Für alle Interessierten: die App heißt „Toshl Finance“ und ist kostenlos für Android und iOS verfügbar.
Die Ausgaben im Detail
Reisevorbereitung: 721,41 Euro
Um für den etwaigen Ernstfall am anderen Ende der Welt gerüstet zu sein, bedarf es bereits vor der Abreise an entsprechenden Vorkehrungen. Allen voran muss man sich um eine Kranken- und Rückholversicherung kümmern, da Versicherungen, die oftmals bei Kreditkarten oder Mitgliedschaften bei alpinen Vereinen inkludiert sind, nur für die ersten 90 Tage einer Reise gültig sind. Auf was man sonst noch achten muss und für welche Versicherung wir uns schlussendlich entschieden haben, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen: Versicherung Weltreise.
Weiter sind für bestimmte Länder der Welt spezielle Impfungen erforderlich – ohne diese man teilweise nicht einreisen darf. Welche Impfungen genau benötigt werden, habe ich hier zusammengefasst.
Zusätzlich sollte eine Reiseapotheke mitgeführt werden. Darin enthalten sein sollten sowohl bekannte Medikamente gegen Fieber und Erkältungen, als auch ein Breitbandantibiotikum und ggf. Medikamente zur Behandlung von Malaria. Auch hierzu habe ich bereits einen Artikel geschrieben: Medikamente Weltreise – das muss in deine Reiseapotheke.
Insgesamt schlug die Reisevorbereitung mit 721,41 Euro zu Buche. Davon entfielen 367,43 Euro auf die Reiseversicherung, 245,77 Euro auf Impfungen und 108,21 Euro auf Medikamente.
Transportmittel: 5.148,54 Euro
Größter Posten unserer Ausgaben stellen die Kosten für Transportmittel dar. Auch hier heißt es steht´s die Preise vergleichen. Wenn man zeitlich flexibel ist, lässt sich gerade bei Flügen einiges an Geld sparen. In Summe sind wir 28-mal in ein Flugzeug gestiegen, sind 64 Fernstrecken mit Bussen gefahren und mangels öffentlichen Transportmitteln haben wir 127-mal mit Taxifahrern um den Fahrpreis gefeilscht.
Unsere Kosten für Transportmittel gliedern sich wie folgt:
- Flugzeug: 3.135,53
- Bus: 682,45
- Mietwägen & Campingwagen: 714,3
- Taxi: 393,54
- Fähre: 136,45
- Zug: 37,80
- Andere öffentliche Verkehrsmittel: 48,47
Unterkünfte: 3.077,03 Euro
Eine passende Unterkunft lässt sich vergleichsweise einfach organisieren. Auf Buchungsportalen wie z.B. Booking.com findet man sowohl Hotels und Hostels, sogenannte Homestays als auch ganze Apartments. Großer Vorteil dabei ist, dass man die Suchergebnisse nach bestimmten Kriterien filtern und sortieren kann – beispielsweise nach Preis, Bewertungen oder bestimmten Stadtteilen.
Die Preise der Unterkünfte schwanken sehr stark nach dem zu bereisenden Land. Beispielsweise haben wir in Montevideo (Uruguay) in einem schicken 4-Sterne Hotel um umgerechnet 20 Euro pro Person pro Nacht – inklusive tollem Frühstücksbuffet – geschlafen, während wir angrenzenden Brasilien 16 Euro pro Person für ein Bett in einem 15er-Dorm bezahlen mussten.
Insgesamt schlugen Hotels, Hostels, Homestays und Apartments mit 2.973,19 Euro zu Buche. Während unserer Zeit in Australien haben wir einen Wohnwagen gemietet, mit dem wir uns die Ostküste von Brisbane nach Cairns hochgearbeitet haben. In Australien gibt es viele kostenlose RV-Parks, die von der Regierung unterhalten werden. Gelegentlich haben wir die Nächte auf privaten Campingplätzen verbracht – hier wurden in Summe 103,84 Euro fällig.
Essen & Trinken: 2.790,10 Euro
Die Ausgaben für Lebensmittel hängen sehr stark von den gebuchten Unterkünften ab. Im Gegensatz zu Hotels bieten Hostels sehr oft eine eigene Gästeküche an, in der nicht nur Küchengeräte wie Herd und Ofen zur Verfügung stehen, sondern auch ein Kühlschrank.
In einigen Ländern muss man für Restaurantbesuche nämlich deutlich tiefer in die Tasche greifen, als man das von zu Hause gewohnt ist. Selberkochen bringt zudem den Vorteil, dass man freie Wahl der Zutaten hat und sich dadurch abwechslungsreich ernähren kann.
In Südostasien wiederum fällt die Möglichkeit des Selberkochen komplett weg, da es schlichtweg keine Supermärkte gibt. In diesen Ländern ist auswärts essen zwar sehr günstig, jedoch fehlt einem nach einigen Wochen die Abwechslung – hier hilft nur Augen zu und durch!
Die Kosten für Essen & Trinken setzen sich bei uns aus Supermarkteinkäufen (1.214,62 Euro) und Restaurantbesuchen (1.575,48 Euro) zusammen.
Sehenswürdigkeiten: 660,81 Euro
Für viele Sehenswürdigkeiten mussten wir Eintritt bezahlen – beispielsweise für den Machu Picchu, den Iguazu Wasserfällen oder den Tempelanlagen rund um Angkor Wat. Ebenso fallen Touren in diese Kategorie, wie beispielsweise unsere dreitätige Fahrt durch die Salar de Uyuni.
Telekommunikation & Internet: 98,87 Euro
In den Ländern in denen wir uns länger aufgehalten haben, haben wir uns Vorort Prepaid-Sim-Karten organisiert – unter anderem in Peru, Bolivien, Chile, Brasilien, Australien, Indonesien, Laos und Vietnam. Für relativ wenig Geld bekommt man Sprachtelefonie und mobiles Internet und muss sich keine Gedanken über überteuerte Roaming-Gebühren machen.
Sonstiges: 336,76 Euro
Abschließend gibt es noch einige kleinere Posten, die in keine der obengenannten Kategorien passen. Beispielsweise benötigt man für die Einreise in einige Länder ein Visum. In Summe schlugen die Visa mit 120,94 Euro zu Buche.
Für Bankomatabhebungen hatten wir die Maestro- und Kreditkarten der Bank N26 im Einsatz, da diese bis vor ein paar Monaten keine Spesen für Bankomatabhebungen im Ausland berechnet haben. Mittlerweile fällt auch bei N26 für Abhebungen in Fremdwährungen – wie bei jeder anderen Bank in Österreich auch – ein Manipulationsentgelt an. Obwohl die Abhebungen für uns seitens unserer „Hausbank“ kostenlos waren, verrechnen im Ausland viele Bankomat-Betreiber Gebühren, gegen die man nichts unternehmen kann. In diesem Fall haben wir die Auszahlung immer abgebrochen und haben uns auf die Suche nach der Bank mit den niedrigsten Gebühren gemacht. In Summe mussten wir aber trotzdem dafür 69,97 Euro aufwenden.
Zu guter Letzt gibt es einen Punkt Diverses mit sämtlichen Ausgaben, für die wir keine eigene Kategorie angelegt haben: 145,85 Euro.
Strich drunter!
- Reisevorbereitung: 721,41 Euro
- Transportmittel: 5.148,54 Euro
- Unterkünfte: 3.077,03 Euro
- Essen & Trinken: 2.790,10 Euro
- Sehenswürdigkeiten: 660,81 Euro
- Telekommunikation & Internet: 98,87 Euro
- Sonstiges: 336,76 Euro
Fasst man nun alle Kategorien zusammen, ergeben sich Gesamtausgaben von 12.833,52 Euro pro Person.
In Österreich hätten wir im selben Zeitraum vermutlich ähnliche Ausgaben gehabt – so haben wir nebenbei einmal die Welt umrundet und unzählige tolle Dinge erlebt.
Würden wir es wieder tun? Mit Sicherheit!
Übrigens haben wir mittlerweile wieder einigermaßen in den Alltag zurückgefunden. Sobald die Fotos fertig aussortiert sind, gibt es noch ein kurzes Video mit den Highlights!